Mambo - oder die fliegende STOP-Tafel und neu:

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50 cm Spannweite, achteckig. Sehr wendig. Fliegt im Garten zwischen Apfel und Zwetschkenbäumen mit 70 Sachen dahin und kennt eigentlich schon jeden Baum persönlich. 5 Rollen hintereinander, Looping, Rückenflug und Landung 30 cm vor den Füßen.

Klingt nach "Action", Adrenalin pur. Ist es auch. Halbgasrunden, alles nur 50 cm über der Wiese. Tack, Klack, - Klack. Das sind einzelne Grashalme, die dem Propeller im Weg stehen. Unverwüstlich ist die Depron Tafel nicht, aber sehr leicht zu reparieren. Und weil Sie eben acht Ecken hat wurde sie auf der Unterseite im Stile einer echten STOP-Tafel bemalt.

Geflogen wird mit 10 Zellen 750 mAh NiMH Akkus. Die muss man aber mit 2A laden, damit sie nachher auch die 8 Ampere hergeben. Mit 8 Zellen ist man auch gut unterwegs, der Steigflug ist aber etwas kürzer.

Der Antrieb ist ein Speed 300 mit AeroNaut Getriebe 1:9 und eine Klappschraube aus Kohlefaser 9,5x5. Damit ist man dann 8 Minuten oder länger unterwegs. Da die Motor/Getriebe Kombination gut zieht ist auch das Hovern möglich, allerdings wird da mehr Strom verbraucht. Normalerweise reicht 1/4 bis 1/2 Gas zum zügigen Kurven.

Tücken gibts keine. Ausser der Regler, der sollte echt "gut" sein. Mit einem alten Jeti 10 hab ich zwei Motoren durchgebrannt. Mit einem neuen Kontronik 20 A läuft nun alles problemlos. Man bedenke, dass der Speed 300 eine Leerlaufdrehzahl von 29.000 Umdrehungen pro Minute hat - bei 6 Volt. Und wir geben ihm hier 14 Volt! Das dreht ordentlich!

Achtung: Es ist NICHT selbstverständlich, dass die Twicell 700 bzw. 750 hier funktionieren! Ganz im Gegenteil! Aktuelle Tests in renomierten Fachzeitschriften besagen, dass man die NiMH (speziell die Twicell 700) maximal mit 2-3 C belasten kann. Das wären dann nur matte 2 Ampere! Das würde für einen Speed 280 reichen, aber der Dreht ja nur die halbe Drehzahl. Wir benötigen hier 5 bis 7 Ampere bei Volllast! Also, wie kann das gehen?

Der "Trick": Mit einer automatischen Ladestation hab ich den 10er Pack mal eine Woche lang formiert. Er hat somit seine maximale Kapazität erreicht. Danach wurde der mit dem Speed 300 mit Vollast immer wieder entladen (war noch eine matte Sache) und mit 2 A geladen! Nach ca. 6-7 Ladezyklen hats dann plötzlich funktioniert! Der Akku kann nun voll belastet werden und er gibt die benötigten 5-7 Ampere auch her!

Natürlich ist die Lebensdauer beschränkt. Ein Akkupack hat nach ca. 50 Ladezyklen schlapp gemacht. Jedoch: Der Akku kann nach wie vor im "normalen" Einsatz, also bis ca. 2 A gut betrieben werden (z.b. in der Bleriot).

Jedoch: Lieber 50 mal ordentlich für 10 Minuten fetzig unterwegs als mit einem 500er NiCd nur zarte 5 Minuten...

Update 2005:

45g schwerer Bürstenloster, ein riesiger Prop, 3 Zellen LiPo mit 910 mAh - und das Ding "fetzt" wie bisher, aber deutlich leiser und 15 Minuten lang! Jedoch zwei Unarten hat das Modell: Wegen der zu schwachen Servos sind selbige überlastet, ziehen zu viel Strom und das führt dann zu "Aussetzern". Und dann ist da noch das "Unterschneiden". Normalerweise befindet sich auf der Unterseite des Modells immer ein "Luftpolster", auf dem die Stop-Tafel mangels Profil "schwebt". Bei hohen Geschwindigkeiten ist dieser Polster nur mehr sehr dünn und ehrlich gesagt auch nicht mehr nötig, beim steilen Abstieg oder Sturzflug passiert es aber, dass der Polster fast verschwindet, und bei leichtem Antippen am Tiefenruder entschwindet er ganz und es gibt dafür einen neuen Polser auf der Oberseite, was sich in der Flugbahn sehr ungünstig auswirkt: Das Modell bekommt einen richtigen Schlag nach unten, ein Absturz ist kaum zu vermeiden - schließlich ist man ja mit Vollgas unterwegs. Darum ist die "schnelle" Stop-Tafel zur Zeit im Ruhestand, der Motor wurde 2006 in eine Bleriot verpflanzt.

Abmessungen:

  Mambo
Spannweite: 500 mm
Rumpflänge: 550 mm
Abfluggewicht: 380 g
Fläche: 20,5 dm²
Flächenbelastung: 18,5 g/dm²
Motor: Speed 300
Getriebe: Aeronaut 1:9
Akku: 10 x Twicell 750

Hier in der vom Hersteller vorgeschlagenen Originalbemalung...

...und hier die Stop/Go Bemalung:

Leider sieht das Modell schon etwas mitgenommen aus. Es hat aber auch viel erlebt!

Dejavu - aber Light:
Das Projekt "Flitzi"

 

2002: 50 cm Spannweite, achteckig. Sehr wendig. Fliegt im Garten zwischen Apfel und Zwetschkenbäumen mit 30 Sachen dahin und kennt zum Glück die Bäume noch nicht persönlich. ...klingt fast gleich wie oben, nur etwas harmloser.

Also, ich hatte dann doch Mitleid mit den Twicell Akkus und hab die STOP-Tafel in einer Light Version an einem Abend nachgebaut. Statt 5mm Depron besteht die Tafel nun aus 3mm Selitac. Das Material ist aber so weich, dass ich einen Holm aus Kohlefaser (Drachenstäbe mit genau 50cm Länge) als Hauptholm verwende. Auch zwischen Fläche und Ruder befindet sich ein Kohlestab und die Nasenleiste (alle drei Kanten) ist durch Kohlestab verstärkt (quasi unzerstörbar!).

Der Motor ist nun ein Speed 280 (statt dem Speed 300), das Getriebe ist ein Slow-Fly Getriebe mit 1:4,5 (statt 1:9), der Propeller ist ein APC Slow-Fly mit 10x7 - ein riesiger Löffel. Die Servos sind Graupner C141 mit 5,4g, der Empfänger ein Graupner XP8 mit 9g, der Regler ein JETI 050 mit 2g und statt 10 Zellen wird nur mit 7 oder 8 geflogen, die Stromstärke liegt nun zwischen 2 und 3 Ampere.

Das Gesamtgewicht konnte somit von 380g auf 246g (bei 8 Zellen!) reduziert werden! Die Flugzeiten liegen bei mindestens 15 Minuten.

Mit 7 Zellen ist man gemütlich unterwegs, der Steigflug ist nett, aber nicht berauschend. Mit 8 Zellen zieht das Motörchen schon anständig, der "Flitzi" (den Namen hat meine Tochter ausgesucht) fliegt damit ein schönes Stückchen senkrecht. Phänomänal angenehm ist der Sound: Die großen Propellerlöffel lassen nur ein leises Rauschen wahrnehmen. Sehr gut!

Allgemein sind die Flugeigenschaften des Flitzi viel unspektakulärer als die der STOP-Tafel. Man hat hier einen wendigen Slow-Flyer. Auf- und Abschwünge kommen wunderbar, Loops ebenso, nur Rollen sind zäh und in Bodennähe nicht ratsam. Die Steuerpräzision ist durch die "weiche" Konstruktion nicht ideal. Jedoch: Der brutale Adrenalinschub der STOP-Tafel wurde vom Flitzi entschärft. Ein idealer, wendiger Cruiser für den Garten!

Ursprünglich hatte ich auch Versuche mit einem Direktantrieb gemacht, da ich das Gewicht fürs Getriebe sparen wollte. Von Graupner gibt es nämlich für den Speed 280 einen winzigen 5x2 Propeller. Am Stand - bei 8 Zellen - werden hier 2,3 Ampere verbraten.

Das das Ding mit diesem winzigen Propellerchen fliegt - daran hab ich selbst fast nicht geglaubt. Jedoch, es ging gar nicht so schlecht. Der Flitzi ist mit Direktantrieb viel schneller als mit Getriebe. Es ergeben sich aber zwei Nachteile:

  • Erstens ist das Modell nun irrsinnig laut, da die ganze Konstruktion mitschwingt und prellt
  • Zweitens ist der Standschub sehr gering - speziell bei langsamen Kurven oder bei Hoverversuchen fehlt Power! Loops gehen noch, Rollen kommen schön (mit Speed).

Ich hab auch einen 6x3 Propeller am Stand versucht, aber als dieser dann jenseits der 4 Ampere werkelte war klar, dass das der Motor nicht lange mitmachen wird.

Mit dem Getriebe 1:4,5 und dem 10x7 Propeller ist der Flitzi deutlich kräftiger und angenehmer zu fliegen. Und für extreme Speed gibts ja eh noch die STOP-Tafel...

Update 2006:

Das Slow-Fly Getriebe hat sich nach 2 Jahren als "Mist" entpuppt: Zahnrad gesprungen, nicht reparaturfähig. Aber es gibt ja Alternativen: Ein 19g schwerer bürstenloser Außenläufer von PAF, dazu ein 4g schwerer Regler und ein LiPo mit zwei Zellen und 450 mAh, damit läßt sich das Gewicht um mehr als 100 g reduzieren! Weil man nun sooo langsam und niedrig fliegen kann gibt es nun auch ein einfaches abnehmbares Fahrwerk dazu. Vorne mit Nylonschnur abgespannt und auf der Flächenunterseite mit Klettband befestigt wiegt es kaum was und erfüllt den Zweck perfekt. Schade, dass es kein angesteuertes Seitenruder gibt, denn dann könnte man noch etws besser Hovern. Figuren wie der Harrier sind eine Augenweide, die Unkompliziertheit des Flugverhaltens ist genial! Speed hätte die Tafel bei Vollgas auch genug, aber darin liegt nicht mehr der Reiz (höchstens steil bergauf). Mit dem Fahrwerk konnte auch das ungehörige "Unterschneiden" nicht mehr festgestellt werden.

 

Abmessungen:

 
Spannweite: 500 mm
Rumpflänge: 550 mm
Abfluggewicht: 246 g
Fläche: 20,5 dm²
Flächenbelastung: 12 g/dm²
Motor: Speed 280
Getriebe: Robbe 1:4,5
Akku: 8x Twicell 750

Photos:

Hier zwei Videos: (je ca. 3.7 MB)

Update 2006:

 
Spannweite: 500 mm
Rumpflänge: 550 mm
Abfluggewicht: 148 g
Fläche: 20,5 dm²
Flächenbelastung: 7 g/dm²
Motor: 19g Brushless
Regler: bis 10 A, 4g
Akku (LiPo 2s1): 450 mAh, 26g

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